Diskriminierung von Menschen mit Handicap ohne Maske

Viele Menschen beschweren sich jetzt schon über die 2G Regelungen. Hier soll es ungeimpften Personen nicht mehr ermöglicht werden, an bestimmten Dingen und Veranstaltungen des täglichen Lebens teilzunehmen. Ob das gerechtfertigt ist oder nicht, das möchte ich hier nicht diskutieren. Diese Menschen fühlen sich diskriminiert und ungleich behandelt. Das mag so stimmen, aber wir sollten nicht die vielen Menschen vergessen, die Wirklich in der Ausübung ihrer Rechte behindert werden.
Schwerbehinderte Menschen können eine freie Teilhabe seit Corona nicht mehr erleben.
Was meinen wir damit?
In den Verordnungen der Bundesländer wird festgeschrieben, das man eine Maske ( Mundnasen-bedeckung) tragen muss. Ein nichttragen der Maske kann ein Bußgeld nach sich ziehen.
Der Grund hierfür war u.a., die Risikogruppen, u.a. auch Schwerbehinderte Menschen zu schützen.
Weiterhin gibt es in den Landesverordnungen auch Ausnahmen von dieser Maskenpflicht. Und hier wird insbesondere auch und gerade wieder auf die Risikogruppen eingegangen. Neben anderen Personen auch auf schwerbehinderte Menschen.
Nehmen wir z.B. die Menschen mit Schwerbehindertenausweis. Jeder Mensch dieser Gruppe, der eine Maske tragen kann tut dieses, um sich und andere zu schützen. In der Zeit, wo es noch keine Impfstoffe gab, auch durchaus vernünftig. Aber auch in der Zeit gab es Ausnahmen. Menschen mit Lungenproblemen, psychischen oder seelischen Problemen, Platzangst usw. können ganz einfach keine Maske tragen. Hier sagen die Verordnungen klar aus, das man von dem Tragen einer Maske befreit ist.
Nun kommen wir zu den zwei Punkten der Diskriminierung :

  1. Ob die Menschen nun verärgert sind, weil sie eine Maske tragen müssen oder ob die deutsche Hörigkeit durchschlägt mögen wir nicht beurteilen. Fakt ist aber, das Menschen die neben ihrem Schwerbehindertenausweis auch eine Befreiung haben, nicht erst gefragt werden, ob sie eine Maske hätten oder warum nicht, sondern direkt mal angepöbelt und beschimpft werden. Und bei diesen Pöbeleien kommen diejenigen Menschen einem auch noch bis auf 2 cm an die Nase.
    Viele Menschen trauen sich schon nicht mehr aus dem Haus vor Angst. Das ist für einen Menschen, der sowieso schon Probleme hat dann auch verständlich, hat aber mit Inklusion nichts mehr zu tun. Selber erlebt, das ein Mensch mit Atemmaske für Sauerstoff angemacht wurde, weil er keine Mundnasenbedeckung trägt. Ich könnte viele Beispiele nennen. Von Aussagen, das man dann doch gefälligst zu Hause zu bleiben hat, man kann sich ja alles Online schicken lassen usw. abgesehen, möchten auch Menschen mit Behinderungen am Leben teilnehmen und nicht auf Dauer in die eigenen vier Wände eingesperrt sein. Das Menschen mit Befreiung schon verprügelt und aus den Bussen geworfen wurden, ist keine Seltenheit. Um zu versuchen, dieses zu umgehen müsste man ein großes Schild um den Hals tragen mit der Aufschrift : ICH BIN SCHWERBEHINDERT und BEFREIT.
    Es wäre also wieder einmal soweit, das bestimmte Teile der Bevölkerung sich wieder Kennzeichnen müssen. Und wir haben einige Millionen Schwerbehinderte Menschen in Deutschland.
  2. Behörden und sehr viele Geschäfte berufen sich auf die Landesverordnung der Länder und lassen keine Menschen ohne Maske mehr hinein. Auf den Hinweis auf die Regelung der Befreiung in der gleichen Landesverordnung wird dann auf das Hausrecht verwiesen. Faktisch bedeutet dieses einen Ausschluss dieser Bevölkerungsgruppe.
    Einige Beispiele:
    Möchte man etwas kaufen bei Mediamarkt oder Saturn, dann wird man ohne Maske nicht eingelassen und nicht bedient. Man wird auf das Internet oder die Hotline verwiesen. Aber nicht jeder Mensch hat Internet oder kann sich am Telefon verständlich machen. Auch Blinde und Gehörlose/ Stumme können diese Möglichkeiten nicht unbedingt nutzen. Trotzdem kommt man nicht hinein.

Da sind aber leider nicht die einzigen Orte, wo man diskriminiert wird. In Bäckereien z.B ist es schon vorgekommen, das man zwar draussen schön frühstücken darf, aber ohne Maske nicht auf Toilette darf. Dann muss man etliche hundert Meter gehen, um eine, so dann vorhanden, öffentliche Toilette zu finden. Und der Beispiele könnte man ewig fortsetzen.

Den zuständigen Ministerien sind diese Diskriminierungen wohl bekannt, sie reden auch mit den betroffenen Firmen, aber nützen tut es nicht. In diesen Fällen machen die Firmen was sie wollen.

Auch Zeitungen kennen diese Fälle, auf Nachfrage bei einer Zeitung wurde mir aber gesagt, wir haben entschieden, nicht darüber zu berichten.

Die Teilhabe, welche sich die behinderten Menschen sich seit 40 Jahren und mehr mühsam erkämpft haben, ist derzeit mit Füßen getreten und man kann noch nicht absehen, wann hier wieder ein wenig Normalität für Menschen mit Handicap eintreten wird.

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