Beirat für Menschen mit Behinderung des Landkreises Nordwestmecklenburg schaut sich die Arbeiten an der Pfarrscheune Cramon an

Beirat für Menschen mit Behinderung des Landkreises Nordwestmecklenburg schaut sich die Arbeiten an der Pfarrscheune Cramon an

Über Barrierefreiheit zu sprechen und zu diskutieren ist eine gute Sache. Sich vor Ort selbst ein Bild über die Gegebenheiten zu machen, das ist noch besser. Und deshalb war jetzt der Beirat für Menschen mit Behinderung des Landkreises Nordwestmecklenburg in Cramon, um sich auch über die Bauarbeiten an der Pfarrscheune Cramon und dem angrenzenden touristischen Wanderweg ein Bild zu machen.

„Prima, genau so sollte es sein“, sagt Elke Gossing und zeigt auf einen Holzbalken, der so weit links von seinem angestammten Platz wieder aufgebaut wurde, dass der Durchgang jetzt mindestens 90 Zentimeter breit ist. „So werden die Rollstuhlfahrer später genug Platz haben, durch diese Türöffnung zu kommen“, ergänzt das Mitglied des Beirats für Menschen mit Behinderung des Landkreises. An diesem sonnigen Nachmittag steht sie gemeinsam mit fast einem Dutzend anderer Beiratsmitglieder in der betagten Scheune auf dem Cramoner Pfarrhof. Noch bedarf es viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass dieses marode Gebäude Ende Oktober ein schmucker Treffpunkt sein soll. Unter dem Motto „Alles unter einem Dach“ will Kirchengemeinde und Förderverein die mit Reet gedeckte Scheune mit Leben füllen. Freizeittreff für sozial benachteiligte Kinder, Ausgangspunkt von geführten Wanderungen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Konzerte, Gemeinderaum für die Kirchengemeinde und barrierefreier Treffpunkt – all das ist geplant.

Aber wird auch alles so barrierefrei gebaut, wie es geplant ist? Beiratsvorsitzender Wolfgang Griese und seine Mitstreiter gehen dieser Frage auf den Grund. „Das ist hier bei weitem noch nicht erkennbar. Aber das liegt daran, dass wir hier noch in einem frühen Baustadium sind“, erklärt Griese. Alle Beiratsmitglieder haben einen Bauplan in der Hand, während Handwerker damit beschäftigt sind, neues Holz einzusetzen.

Was die Planungen angeht, das steht für den Beirat fest, bekommt die Pfarrscheune Cramon all das, was Menschen mit Handicap das Leben erleichtern kann. Alles ebenerdig, behindertengerechte Küche und Toiletten, Verstärkersystem für Hörgeschädigte oder Sehbehindertenleitsystem. Letzteres wird besonders für den Hof wichtig sein, denn dort müsste neben dem klassischen Kopfsteinpflaster auch eine Spur gebaut werden, über die Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte sicher und bequem zur Scheune kommen können. Doch diese Baumaßnahme ist noch Zukunftsmusik, denn sie ist im jetzigen Bauvorhaben noch gar nicht eingerechnet.

Das Wort des Beirats hat Gewicht. Eine seiner wesentlichen Aufgaben ist die Umsetzung der von der UN-Behindertenrechtskonvention vorgegebenen gesetzlichen Forderungen zur schrittweisen Inklusion der Menschen mit Behinderung in allen gesellschaftlichen Bereichen. „Und das im Zusammenwirken mit den zuständigen Fachbereichen der Kreisverwaltung“, sagt Griese.

Welche Fortschritte die Pfarrscheune macht, das wird der Beirat beobachten – und wiederkommen

Aus der svz.de

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