„Pflege ist nicht das einzige Thema“

Senioren im Landkreis Nordwestmecklenburg trafen sich zur Konferenz in Grevesmühlen. Dabei wurde

Nordwestmecklenburger Senioren trafen sich zur Konferenz in der Grevesmühlener Malzfabrik, die vom Kreisseniorenbeirat organisiert wurde. Ilona Scheufler (r.) Koordinatorin für Gesundheitsförderung beim Landkreis sprach unter anderem über das Gesundheitsmobil, das durch den Landkreis fährt und Senioren im ländlichen Bereich vor Ort besucht.klar: Es gibt vieles, was sie bewegt.

Nordwestmecklenburger Senioren trafen sich zur Konferenz in der Grevesmühlener Malzfabrik, die vom Kreisseniorenbeirat organisiert wurde. Ilona Scheufler (r.) Koordinatorin für Gesundheitsförderung beim Landkreis sprach unter anderem über das Gesundheitsmobil, das durch den Landkreis fährt und Senioren im ländlichen Bereich vor Ort besucht.

Grevesmühlen. Senioren im Landkreis Nordwestmecklenburg treibt mehr um als allein die Sorge, irgendwann einmal pflegebedürftig zu werden, das eigene Haus oder die Wohnung verlassen zu müssen – und sie mischen sich ein. „Pflege ist nicht das einzige Thema, das uns Ältere bewegt. Auch wenn wir uns mit dem Älterwerden und der Vorsorge diesbezüglich natürlich gut beschäftigen müssen“, meinte Sabine Wischer aus Wietow.

Sie war am vergangenen Mittwochnachmittag gemeinsam mit 50 anderen Senioren der Einladung des Kreisseniorenbeirats zum Austausch in die Grevesmühlener Malzfabrik gefolgt. Die 68-Jährige engagiert sich selbst aktiv im Kreissenioren- und im Kreisbehindertenbeirat und ist zudem noch Mitglied der Christlichen Demokratischen Union (CDU). Was nicht heißt, dass sie alles gut findet, was ihre Partei so verzapft. „Den Ausstieg aus der Atomenergie“, sagt sie, „halte ich zum Beispiel für einen schweren Fehler.“ Sie interessiert sich nach eigener Auskunft für so vieles, nicht nur für das, was im Landkreis passiert, auch für Landes, Bundes- und Weltpolitik.

Doch selbstverständlich gehen ihr die Dinge, die in Nordwestmecklenburg passieren, ganz besonders unter die Haut. Sie gehört zum Beispiel nicht zu jenen, die angesichts der von der Wohnungsbaugesellschaft Gägelow eingebauten zwei Personenaufzüge in ihren Mehrfamilienhäusern, „Hurra“ schreien. „Das ist doch ein Schildbürgerstreich“, findet sie. „Diese Aufzüge sind viel zu klein. Stark beeinträchtigte Menschen, die einen Rollstuhl fahren, passen da nicht rein.“ Das sei zum Beispiel ein Thema, über das auch öffentlich mal gesprochen werden müsse. „Da wird investiert und sich gefeiert, aber im Grunde nur halbe Arbeit geleistet. Aus Kostengründen.“

Um Personal und Kosten geht es auch, was das Gesundheitsmobil des Landkreises angeht, das unter anderem Thema auf der Seniorenkonferenz war. Ilona Scheufler, Koordinatorin für Gesundheitsförderung im Landkreis, musste den Senioren mitteilen, dass das Gesundheitsmobil vorerst nicht in dem Umfang auf Tour gehen kann, wie bisher. „Die bisherige Betreuerin des Mobils, Frau Schodt, fällt für einen gewissen Zeitraum aus.“, erklärte Scheufler den anwesenden Senioren.

Von bisher neun Touren des Mobils durch den Landkreis, können zurzeit nur fünf gefahren werden. Am Montag ist es in Züsow, Blowatz, Kirchdorf, am Dienstag in Boltenhagen, Klütz, Damshagen. Am Mittwoch kommt das Mobil nach Grevesmühlen, Dassow, Groß Krankow, Alt Meteln, Brüsewitz und am Donnerstag nach Selmsdorf, Pötenitz und Schönberg. Da das Mobil mit seinen Seniorenberatungen zu den vielfältigsten Themen sehr beliebt ist bei den Älteren im Landkreis, verkündete Scheufler, dass im kommenden Jahr eine Planstelle für das Gesundheitsmobil geschaffen werden soll. Dafür hatte sich der Kreisseniorenbeirat, wie Karin Lechner, Vorsitzende des Beirats betonte, aktiv eingesetzt.

Im Sommer wechseln die Touren des Gesundheitsmobils. Dann sollen die Orte angefahren werden, die jetzt ausgelassen sind. Aktuelle Tourenpläne mit Zeiten finden sich auf der Webseite des Landkreises.

Meinke Annett

aus der Ostseezeitung 

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